Giftköder und andere Herausforderungen beim Gassi gehen

Ein ausgiebiger Spaziergang freut Hund und Mensch gleichermaßen. Doch was wir am liebsten ungestört genießen, kann auch zur Gefahr für den geliebten Vierbeiner werden.

TASSO e.V. erklärt, worauf Hundehalter beim Gassi gehen achten sollten.
 
Giftige Happen

Auch dieses Jahr häufen sich die Meldungen zu mit Gift oder scharfkantigen Gegenständen präparierten Wurststückchen oder Leckerlis. Hundehasser legen sie an durch Hunde stark  frequentierten Orten ab wie beispielsweise in Parks und Hundefreilaufflächen, hinter Büschen und Hecken sowie im hohen Gras.

Hat der Hund einen Giftköder aufgenommen, gilt akute Lebensgefahr. Gehen Sie deshalb jedem Verdacht nach. „Zwar wirken Gifte auf unterschiedliche Arten, die meisten verursachen jedoch schon nach kurzer Zeit erste Symptome wie Erbrechen. Aber auch übermäßiges Hecheln und die vermehrte Produktion von weißem Speichel, blasse Schleimhäute, veränderte Pupillen sowie eine allgemeine Teilnahmslosigkeit können Anzeichen einer Vergiftung sein“, erklärt die für TASSO tätige Tierärztin Dr. Anette Fach. Vergiftungserscheinungen müssen jedoch nicht immer zeitnah einsetzen, gibt die Tierärztin weiter zu Bedenken: „Nach Aufnahme von beispielsweise Rattengift können die ersten Symptome erst nach einigen Tagen erscheinen. Unter anderem sollten Hundehalter auf Müdigkeit, Erbrechen, blutigen Durchfall, Blutungen auf Schleimhäuten und aus den Körperöffnungen und auf eine herabgesetzte Körpertemperatur achten. Meist verstirbt der Hund innerhalb von drei bis fünf Tagen an Organversagen.“

Bemerken Sie, dass Ihr Hund an etwas leckt, sollten sie sofort reagieren und das Verhalten unterbinden. Generell gilt: Verlieren Sie Ihren Hund nicht aus den Augen und beschäftigen Sie ihn. Sorgen Sie für eine vertrauensvolle Bindung und einen guten Grundgehorsam, um Ihren Vierbeiner im Zweifelsfall schnell abrufen zu können. Im Idealfall können Sie Ihrem Hund durch gezieltes Training beibringen, nichts vom Boden aufzunehmen. Holen Sie sich Rat bei einem Hundetrainer.

Das Auslegen von Giftködern ist durch nichts zu entschuldigen. Leider steigt jedoch bei einigen Menschen die Motivation hierzu, wenn sich in ihren Augen, negative Erlebnisse mit Hunden häufen. Deshalb: Verhindern Sie Unmut, und sorgen Sie für ein rücksichtsvolles Miteinander. Dazu gehört auch, dass Hundekot vom Halter aufgesammelt und in Abfallbehälter entsorgt wird. Denn in Hundekot zu treten, ist selbst für den größten Tierfreund nicht angenehm.

TASSO-Tipp: Seien Sie auch skeptisch, wenn Sie in Ihrem Briefkasten eine vermeintliche Futterprobe eines Futtermittelherstellers oder Fachgeschäfts vorfinden, und entsorgen Sie diese lieber. Auch dieses vermeintliche Gratiskost kann mit Giften versehen und von Hundehassern platziert worden sein.

Quelle: © Copyright TASSO e.V.