Hybridhund

Ein Hybridhund ist ein Hund, dessen Elterntiere zwei unterschiedlichen Rassen angehören, deren Verpaarung im Normalfall aber geplant erfolgt (im Gegensatz zu Mischlingen). Die Verpaarung verfolgt das Ziel, die positiven Eigenschaften (Charakter, Aussehen, aber auch besonders die Gesundheit betreffend) beider Rassen zu akkumulieren. Aus diesem Grund werden die Ergebnisse auch Designerhunde genannt. Mit den Ergebnissen wird meist nicht weitergezüchtet, sondern es werden immer wieder beide Rassen neu verpaart.

Geschichte

Die Idee, Hunde auf diese Weise zu züchten, ist keine neue Erscheinung. Als ältere Hybridhunde seien hier der Lurcher (Windhund × nicht-Windhund), der Longdog (Windhund × Windhund) oder der Catahoula Bulldog (American Bulldog × Louisiana Catahoula Leopard Dog) angeführt, die seit 100 Jahren und mehr so gezüchtet werden.

Heutige Situation

In einigen Ländern, besonders den USA, ist die Zucht von Hybridhunden stark vertreten. Bedingt durch die Wünsche der Kunden gibt es sehr viele Hundehybride mit ausgefallenen Namen; einige Beispiele für Hybride, mit dem Pudel als ein Elterntier: Labradoodle aus Labrador Retriever und Pudel; Schnoodle aus Pudel und Schnauzer; Goldendoodle aus Golden Retriever und Pudel; Pekeapoo aus Pudel und Pekingese; Cockapoo aus Amerikanischer Cocker Spaniel und Pudel. Goldendoodle, Labradoodle und Cockapoo finden sich als Stichworte im Oxford English Dictionary

Genetik

Aus genetischer Sicht entspricht die Verpaarung zweier Hunde, die verschiedenen Rassen angehören, einer Kreuzung weitgehend reinerbiger Inzuchtlinien. Gemäß der ersten Mendelschen Regel, der sogenannten Uniformitätsregel, kann in der ersten Generation (F1-Generation) darum ein weitgehend homogener Phänotyp erwartet werden.

 

Der besondere Vorteil einer Hybride ist der Heterosis-Effekt, also eine überproportionale Erhöhung der Fitness (Krankheitsresistenz, Fruchtbarkeit) bei den Nachkommen, welche durch die genetische Durchmischung erzielt wird. Dieser Effekt ist selbst nicht erblich, sondern kommt durch die Hybridisierung zustande.

 

Teilweise wird die Weiterzucht von Nachkommen einer Hybride ebenfalls als Hybride bezeichnet. Wird allerdings mit Hybridhunden weitergezüchtet, so sind die Würfe nicht mehr homogen, sondern zeigen eine sehr breite Variation im Phänotyp, die erst durch eine längere Selektion und Inzucht wieder stabilisiert werden kann.

 

Die Hybridisierung zweier Hunderassen mit anschließender Stabilisierung des Phänotyps durch Selektion wurde in jüngerer Zeit beispielsweise zur Etablierung der Rasse Kromfohrländer angewandt, wo nach einer Zufallskreuzung mit erfreulichem Ergebnis 1946 gezielt mit diesen Tieren weitergezüchtet wurde, bis sich der Phänotyp stabilisierte und die Rasse 1955 anerkannt wurde. 1960 wurde in diese Rasse nochmals ein Foxterrier eingekreuzt und die resultierenden Hybridhunde für die Weiterentwicklung der Rasse verwendet. Seither wird in Reinzucht gezüchtet.