Zwergschnauzer Geschichte

Geschichte der Zwergschnauzer in Deutschland und die Entstehung der bisher 4 anerkannten Farben

 

Geschichte der pfeffer/salz, schwarz und schwarz/silber Zwergschnauzer - Einleitung und Entwicklung der Rasse

Quelle : BUCH Der Zwergschnauzer schwarz/silber von Peter Marx

 

1880 wurde der Standard für Pinscher und Schnauzer aufgestellt und im ersten deutschen Hundestammbuch niedergelegt. Am Anfang herrschte ein durcheinander bezüglich des Types und der Bezeichnungen "Affenpinscher und Rauhaariger Zwergpinscher". Es war um die Jahrhundertwende, als die Bezeichnung "Zwergschnauzer" aufkam. Josef Berta (1. Vorsitzende des PSK von 1895 - 1921) schrieb damals, dass er sich den Rauhaarigen Zwergpinscher so vorstellte: "Figur, Kopf, Behaarung und Wesen als die verkleinerte Form des großen Bruders."

In seiner Richtertätigkeit fing J. Berta an, aus den verschieden-artigsten Typen der Rauhaarigen Zwergpinscher diejenigen herauszustellen, die in ihrem Erscheinungsbild dem von ihm erdachten Typ nahe kamen.
Der Rüde "Jocco-Fulda-Liliput 16", Farbe schwarz-gelb, 1898 gezüchtet, entsprach diesem Typ, hatte aber für die Zukunft keine Bedeutung, trug aber dazu bei, dass der Name "Zwergschnauzer" aufkam und im Band II des Pinscher-Zuchtbuches ab 1910 offiziell wurde.
In den ersten Zuchtbüchern finden wir bei den Zwergschnauzern die Farben schwarz mit gelben, hellen, grauen und braunen Abzeichen, schwarz, eisengrau, hasen-und-elchfarbig, gelbgrau etc.

Mit dem Auftreten des schwarzen Zwergschnauzers "Peter v. Westerberg", geboren 1902 kam
Leben und Bewegung in die Zwergschnauzerzucht.
Sein Sohn "Prinz von Rheinstein", gew. 1903 war schwarz-gelb und wird als Stammvater der Zwergschnauzer genannt. Er hatte großen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Rasse.
Eine bekannte Tochter von "Prinz" war "Perle von Chemnitz-Plauen", sie war schwarz mit grauen Abzeichen.
Aus einer Verpaarung von "Prinz" und "Perle" ging der bekannte "Gift von Chemnitz-Plauen", der schwarz-braun war hervor, der die typischen Zwergschnauzermerkmale aufwies und als hervorragender Vererber seiner Nachkommenschaft durch Generationen hindurch und in der Zucht richtungsweisend wurde.

Der Erfolg blieb nicht aus, die Idee und der Einsatz von J. Berta hatte sich gelohnt. Mit 363 Eintragungen schließt Band V des Pinscher-Zuchtbuches 1916 ab und mit 1505 Eintragungen bis zum 31.12.1923 erscheint Band I des Pinscher-Schnauzer-Zuchtbuches 1924.

Der Zwergschnauzer präsentierte sich als "Schnauzerzwerg" und fand so viele Liebhaber.
Zwergschnauzer mit den verschiedenfarbigen Abzeichen, mit Abzeichen wie gelben, weißen, grauen oder braunen Abzeichen gab es schon von Anfang an.
Aus den verschiedenen Farben bei den Zwergschnauzern konzentrierte man sich bei der Zucht auf rein schwarz oder auf die Pfeffersalzfarbe.
Ab 1938 wurden die Zwergschnauzer mit Abzeichen von den Ausstellungen in Deutschland verbannt und der Rest des Kontinents sowie England folgten dem Beispiel. In den USA, Kanada und Australien wurde die Farbe weiterhin anerkannt. Schon in den dreißiger Jahren kommen die schwarzen Zwergschnauzer mit hellen Abzeichen (aus pfeffersalz stammend) als vollendeter Typ in den USA und Kanada zum Vorschein.
1938 wurde die Farbe schwarz mit hellen Abzeichen von Amerikanischen Kennel Klub offiziell als "black and silver" (schwarz-silber) anerkannt.

In den zwanziger und dreißiger Jahren waren die Zwergschnauzer mit hellen Abzeichen eine weit verbreitete Farbe, die als Rückgang aus der Paarung von zwei Pf/Salz angesehen wurde. Die meisten Zwergschnauzer mit hellen Abzeichen wurden als Familienhunde verkauft, da keiner Interesse an ihnen zeigte. Einige wurden jedoch für die Zucht benutzt.
Unter ihnen war auch "Peppi von Hohndorf", die als schwarz-braun im Zuchtbuch eingetragen war. Ihre Tochter "Amsel v.d. Cyriaksburg", gew. 12.06.1921, die sehr wahrscheinlich schwarz-silber Erbanlagen hatte, wurde in die USA exportiert. Sie war die Stammutter der amerikanischer Zucht. Ihre Tochter "Fiffi of Marlou" und deren Tochter "Abigail of Marienhof" waren als "schwarz-silber" registriert. "Abigail" war die Urgroßmutter von dem ersten schwarz-silber Champion 1938 in den USA, und den Erfolg musste man in direkter Konkurrenz gegen die Farben schwarz und pfeffersalz erkämpfen, denn in den USA müssen die verschiedenen Farbschläge zusammen vor dem Richter erscheinen, eine Farbtrennung wie in Europa gibt es hier nicht. Von hier an begann der Siegeszug der schwarz-silbernen Zwergschnauzer in den USA und Kanada.

Verfolgt man die Ahnentafel der schwarz-silber Zwergschnauzer aus Übersee genügend weit nach rückwärts, so kann man feststellen, dass sie alle Nachzüchtungen ehemaliger Zwergschnauzer mit schwarz-roten bzw. schwarz mit hellen Abzeichen sind.

Ein größeres Interesse an dem Zwergschnauzer schwarz-silber entwickelte sich erst in den 60-er Jahren. Einen Meilenstein für die europäische Zwergschnauzer schwarz-silber Zucht setzte 1967 Frieda Steiger aus Grünnenmatt i.E. (Schweiz). Sie importierte 1967 den kanadischen Zwergschnauzer schwarz-silber Rüden "Sylva Sprite Pyewacker". Seine Nachkommen wurden in Anhangregister des Schweizer Hundestammbuches eingetragen.

Die "Sternstunde" der Zwergschnauzer schwarz-silber Zucht in Europa schlug 1972 mit dem Import des Zwergschnauzer schwarz-silber Rüden "Tributes Tuxedo Junction" (genannt Joy) vom Züchter David Ross in Toronto (Kanada). "Joy" wurde der Stammvater von Frieda Steigers schwarz-silber Zucht und ist bei fast allen europäischen Zuchtlinien als Ahne anzutreffen. Als Idealistin fand sie hier eine Aufgabe, die sie glänzend gelöst hat, wer kennt nicht die schwarz-silbernen "Schnauzi's" aus Grünnematt i.E. (Schweiz), "Schnauzi's Pyewacket, Melissa, Nanette, Quina, King", um nur einige zu nennen.

Die zielstrebige Arbeit von Frieda Steiger der "Lady black-silver", wie man sie liebevoll nannte, hatte ihren züchterischen Erfolg gefunden, aber es war ein langer und schwerer Weg, bei dem auch Rückschläge nicht ausblieben. Eine Züchterin aus Leidenschaft, ohne ihren unermüdlichen Einsatz für die schwarz-silber Zwergschnauzer hätten wir wohl kaum die Qualität an schwarz-silber Zwergschnauzer aufzuweisen. Dafür gebührt ihr an dieser Stelle Anerkennung und Dank.

Am 14.05.1976 auf der Jahreshauptversammlung des PSK 1895 e.V. in Münster wurde der Zwergschnauzer schwarz-silber als besondere Rasse von dem erweiterten Vorstand des PSK anerkannt.

Die Zwergschnauzer schwarz-silber wurden für die Zucht und für Ausstellungen freigegeben.
Am 11.08.1976 wurde in Deutschland der erste Zwergschnauzer schwarz-silber Wurf im Zwinger "vom Hausberg" geboren.
Die Internationale Anerkennung als siebte Varietät der Schnauzerrassen durch die FCI erfolgte am 16.06.1977 aus der FCI Generalversammlung in Hernig (Dänemark).

 

Geschichte des Zwergschnauzer weiss
Quelle: Zwergschnauzer Ein Hund für Kenner Auch in der Farbe weiß von M. Roloff

 

Die Geschichte der weißen Zwergschnauzers begann Anfang des 20. Jahrunderts.Zwergschnauzer haben ihren Ursprung in Deutschland, es gibt sie bereits seit dem 19. Jahrhundert. Anfangs gab es rauhaarige Pinscher (Zwergschnauzer), Affenpinscher und Zwergpinscher. Sie begleiteten Fuhrleute oder lebten auf Bauernhöfen in den Stallungen. Eine besondere Vorliebe zu Pferden kann man heute noch beim Schnauzer erkennen, ob groß, mittel oder klein.

Sie waren ausgezeichnete Ratten- und Mäusefänger. So war der Schnauzer ein nützlicher Gefährte und bekam den Spitznamen "Rattler". Sie sind mutig und wachsam.

Ab 1888 wurden Zwergschnauzer und Affenpinscher in einer Klasse auf Ausstellungen gezeigt.

1885 wurde von Josef Berta der 1. erwähnte Pinscherclub in Deutschland gegründet.

Die Rassekennzeichen wurden am 23.05.1895 beschlossen, damit bekamen die Schnauzer und Pinscher endlich ihre wohlverdiente Anerkennung. Seitdem wird die Zucht überwacht und im Zuchtbuch geführt.

1921 wurde der Pinscher-und Schnauzer-Verband in den Pinsch-Schnauzer-klub (PSK) umbenannt.

Zunächst wurde nur 2 Farbschläge anerkannt gezüchtet, pfeffer-salz, schwarz. Die schwarz-silbernen und weißen kamen erst viel später dazu.

Die ersten weißen Zwergschnauzer waren 1907 zufällig in einem Wurf von schwarzen Eltern geboren (schwarze und weiße Welpen).

1948 wurde der erste weiße Zwergschnauzer von Frau Sauer "Zwinger vom Grunewald" aufgezogen, aus schwarzen Eltern. Dixi vom Grunewald durfte leben, aber der Klub erkannte die Farbe nicht an.

1949 wurde wieder eine weiße Hündin "Tilli vom Erlengrund", geboren aus einer schwarzen Hündin und einem schwarzen Rüden.

1950 fiel wieder eine weiße diesmal "Asta vom Zittauereck".

Erst 1968 durfte Frau Sauer ihre Hunde ins PSK Zuchtbuch eintragen lassen und nur Frau Sauer durfte die Weißen als Versuchszucht züchten.

1970 wurde wieder eine weiße Hündin geboren, diesmal "Glori vom Vogelsiedlung", mit schwarzen Eltern.

1971 fielen diesmal 4 weiße Welpen aus der gleichen Verpaarung , diesmal auch 2 Rüden.

1979 wurde die Zucht weißer Zwergschnauzer für alle Mitglieder des PSK freigegeben.

1983 wurde der weiße Zwergschnauzer offiziell vom FCI anerkannt und als eigener Farbschalg in den Standart aufgenommen.

1992 erkennt die FCI das CACIB für weiße Zwergschnauzer international an.

Die Farbgenetik des weißen Zwergschnauzers - Warum ist das Haar weiß?
Quelle: Zwergschnauzer Ein Hund für Kenner Auch in der Farbe weiß von M. Roloff
Ein Gen liegt die Haarfarbe fest. Heute ist bekannt, dass der Zwergschnauzer in weiß ein bestimmtes Gen zum Pigmentblocken nur für das Haar trägt.

Wenn man weis, dass aus Aminosäure, dem Tyrosin, Melanin gebildet wird und dieses wiederum die chemische Grundlage des Pigmentes ist, so muß man beim Fehlen dieses Pigmentes zunächst von Albinismus ausgehen. Womit die ersten abwehrenden Reaktionen der Züchter sowie des Klubs verständlich werden. Da aber der weiße Zwergschnauzer zur Bildung des Melanins fähig ist, kann er nicht in die Albino-Serie eingeordnet werden.

Malcolm D. Willis, M. Burns und M. Faser nehmen ein Gen Cd an. D. Denis beschreibt das gen Cc für Hunde mit weißem Haarkleid und pigmentiertem Nasenschwamm usw.

Nun, egal wie die Bezeichnung des Gens sein mag, denn alle Genetiker sind sich einig, dass diese weißen Hunde nicht zur Albinoserie gehören können, weil das Gen C, das das Pigment bildet, vorhanden ist und keine disharmonie in Bezug auf Vitalität oder Lebensfähigkeit existieren. Ihre körperliche Verfassung ist völlig normal. Schneehasen oder weiße Hunde in schnee- und eisreichen Gebieten sind auch nicht empfindlicher als ihre farbigen Artgenossen.

Diese Weißen haben einen dunklen, Nasenspiegel, dunkle Augen, dunkle Lidränder, dunkle Lefzen, dunkle Zehennägel und einen dunklen Gaumen. Man nennt sie "dominate Weiße", denn nur wenn beide Elterntiere rezessiv das Gen für weißes Haar tragen, entsteht auch aus schwarzen Hunden weißer Nachwuchs.

Haut und Augen sind schwarz

Im Winter kan man beobachten, das bei den meisten weißen Zwergschnauzern die pigmentierten Stellen heller werden. Wobeidie Augen, wenn sie erst einmal schwarz waren auch bleiben. Vorallem bei weißen Zwergschnauzern, die sich im Winter oft im Freien aufhalten, stellt man einen witterungsbedingten Pigmentmangel fest. Bei hervorragenden Hunden muss man schon ein sehr guter Beobachter sein, um diesen geringen Unterschied festzustellen.

Dies ändert sich, sobald die Sonne an Kraft gewinnt und die Strahlen anfangen zu wärmen. Man kann fast zusehen, wie sich Nasenschwamm, die Krallen und die Haut wieder schwarz werden. Diese Veränderung erklärt sich, meiner Meinung nach (Quelle M. Roloff Zwergschnauzerzucht Bommerholz), wie folgt: Der Nasenschwamm und die Ballen gehören zu den Wärme- und Kälteausgleichssystem eines Hundes und transpierieren bei starker Wärme, so das eine Kühlung statt findet.

Ebenso verhält es sich mit der Haut. So lagert sich an diesen Stellen, das Pigment als Sonnenschutz ein. Dieses Phänomen kennt man auch aus anderen Bereichen der Natur. So zum Beispiel der Schneehase im Sommer Wildfarben und im Winter wieder weiß. Was in diesem Fall natürlich noch mit der Tarnung der Tiere zu tun hat.

Die Annahme ein weißer Zwergschnauzer bekommt schneller einen Sonnenbrand ist unbegründet. Mancher weiße Zwergschnauzer hat im Sommer viel dunklere Haut, als z.B. ein schwarzer Zwergschnauzer. Da der schwarze Zwergschnauzer schon das dunkle Haar hat, benötigt er nicht so viel Sonnenschutz, wie der weiße Zwergschnauzer.